Gebäudetechnik

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Betreibermodell
 
Betreibermodelle kennzeichnen Projekte, in denen der eigentliche Produzent Teile oder die gesamte Produktion und Instandhaltung für eine limitierte Zeit auf einen Betreiber übertragen hat und somit als Kunde gegenüber der Betreibergesellschaft auftritt.

Bei der klassischen Form des Betreibermodells geschieht auch die Investition für die Anlage durch die Betreibergesellschaft und taucht entsprechend auch in deren Bilanz und nicht in der des Kunden auf, was je nach HGB noch relativ gut möglich ist, nach IAS oder US-GAAP aber an strengere Regeln gebunden ist. Der Betreiber bekommt die getätigte Investition von seinem Kunden in der Regel je produzierter Einheit bezahlt (PoP = Pay on Production). Nomalerweise stehen Betreibermodelle im Zusammenhang mit einem Anlagenneubau, wobei der Betreiber meistens der Anlagenbauer, oder eine als Ableger gegründete Betreibergesellschaft (SPC = Special Purpose Company) ist. Einige Betreibermodelle sind aber auch schon auf bestehende Anlagen angewandt worden, so zum Beispiel in der Lackierei von Seat ien.

Ihren Ursprung haben Betreibermodelle in öffentlichen Projekten
(in diesem Zusammenhang stößt man oft auf die Bezeichnung Public Private Partnership) und haben Mitte der Neunziger auch Einzug in industrielle Sektoren, besonders der Automobilindustrie
gehalten. Dabei zählt MCC Smart in Hambach sicherlich zu den
Bekanntesten und besteht aus einer Vielzahl einzelner Betreibermodelle.

Ob öffentliches oder industrielles Betreibermodell, die Motive
sind ähnlich: Auf der einen Seite stehen finanzielle Aspekte,
auf der anderen Seite das Einbeziehen des Wissens eines Spezialisten,
also eine Form des Outsourcings, und damit verbunden auch eine
Reduzierung des unternehmerischen Risikos für den Kunden, insbesondere bei einer PoP-Bezahlung ohne garantierte Jahresstückzahl.

Der Englische Oberbegriff für Betreibermodelle ist BOT (Build Operate
Transfer) und kennzeichnet die drei Phasen, aus denen ein Betreibermodell besteht, der Bauphase, der Konzessionsphase (in der die
Betreibergesellschaft die Anlage beteibt) und dem Transfer-Step,
wo die Anlage auf den Kunden übertragen wird. In der Praxis wird
aber dann eine neue Konzessionsphase ausgehandelt, da der Kunde
gewöhnlich wenig Interesse daran hat, die Anlage nun selbst zu
betreiben. Besondere Formen sind ROT (Rehabilitate Operate Transfer,
also kein Anlagenneubau, sondern lediglich eine Renovierung),
BLOT (Build Lease Operate Transfer, hier least der Betreiber die
Anlage entweder vom Kunden oder einer Leasingfirma), BTO (Build Transfer Operate, hier wird die Anlage eigentumsrechtlich schon vor Ablauf der Konzessionsperiode auf den Kunden übertragen), BOOT (Build Own Operate Transfer, eigentlich wie BOT, nur kann der gibt es keine Early-Buy-Out-Option, wo der Kunde die Anlage vorzeitig auf sich übertragen kann) und BOO (Build
Own Operate, wo ein Transfer of Ownership auf den Kunden gar nicht
vorgesehen ist).