Gebäudetechnik

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Energieeinsparverordnung (EnEV) DIN V 4701-10
 
Die energetische Bewertung von heiz- und raumlufttechnischen Anlagen wird nach DIN V 4701-10 vorgenommen. Diese Bewertung fließt als sogenannte Aufwandszahl in die Berechnung des Jahresprimärenergiebedarfs ein. Der Bedarf ist abhängig von der Gebäudenutzfläche AN und dem A/V-Verhältnis des Gebäudes. Mit der EnEV werden ihm Grenzen gesetzt.
Bei der Bestimmung des Jahresheizwärmebedarfs bleibt der Einfluss einer Lüftungsanlage und einer evtl. vorhandenen Wärmerückgewinnung unberücksichtigt.
Innerhalb der Bewertung der Anlageneffizienz nach DIN 4701-10 fließt die Wärmerückgewinnung mit ein, wobei die Wärmerückgewinnung und die innerhalb des Lüftungssystems bereitgestellte Energie (Nachheizregister oder Luft/Luft-Wärmepumpe) den Anteil der aktiv vom Heizsystem aufzubringenden Energie reduziert.
Die Wärmemengen, die durch eine Abluft-Wasser-Wärmepumpe an das Heizungssystem übergeben werden, bleiben bei der Berechnung der Lüftungsanlage unberücksichtigt, da diese in die Bewertung der Heizungsanlage, bzw. Trinkwasserversorgung einfließen. Bei der Berechnung von Lüftungsanlagen innerhalb der DIN V 4701-10 wird ein Anlagenluftwechsel von 0,4 h-1 zugrunde gelegt. Abweichende Luftwechsel müssen durch Korrekturfaktoren berücksichtigt werden.
Neu ist in obigem Berechnungsverfahren, dass erstmals neben den Wärmeenergien auch der elektrische Energiebedarf der Anlagen in die Berechnung eingeht.
Zur Bestimmung der energetischen Qualität eines Lüftungssystems sind vier Berechnungsschritte notwendig:

Bestimmung des Beitrages der Lüftungsanlage zur Reduzierung des zu deckenden Heizwärmebedarfs
Berechnung des primärenergetisch bewerteten Wärmeenergiebedarfs der Lüftungsanlage
Ermittlung des spezifischen Hilfsenergiebedarfs der Anlage
Berechnung des Gesamt-Primärenergiebedarfs der Lüftungsanlage
2. Beurteilung der Effizienz eines Lüftungssystems

Abschätzung der zu erwartenden jährlichen Energieeinsparung
Berechnung des jährlichen Stromverbrauchs
Bestimmung der Anlageneffizienz über das Verhältnis Nutzen zu Aufwand
Sicher gilt auch hier gleiches, wie im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit von Lüftungssystemen. Weiche, schwer zu quantifizierende Faktoren, wie Komfortgewinn, Bauschadensicherheit, Gesundheit werden bei einer rein energetischen Betrachtung vernachlässigt, jedoch muss die mögliche Effizienz eines Systems in der Entscheidungsphase in jedem Fall ein fester Bestandteil sein, gerade auch im Hinblick auf den Einfluss, den dies bei der energetischen Bewertung der EnEV spielt.
Ungeachtet der theoretischen Betrachtung der Anlageneffizienz gibt es jedoch einige Grundregeln, welche es zu beachten gilt, die unabhängig vom System entscheidend sind für eine optimale Ausschöpfung der Einsparpotentiale in Planung und Betrieb von Lüftungssystemen.

Die Planung

In der Planungsphase wird der Grundstock für ein optimal funktionierendes und effizient arbeitendes System gelegt. Ein möglichst kompaktes Kanalnetz, welches großzügig dimensioniert ist, sorgt für geringe Druckverluste und damit geringen Energieverbrauch im Betrieb. Die Vermeidung von zu hohen Volumenströmen im System ist wohl das einfachste und sicherste Mittel, um die Betriebskosten gering zu halten. Darum nicht mehr als hygienisch notwendig vorsehen.

Das Gebäude (Baukonstruktion)

Wird im Rahmen des Lüftungskonzeptes auf Wärmerückgewinnung gesetzt, so ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Gebäude die Anforderungen der EnEV an die Gebäudedichtheit erfüllt.
Wird ein Wärmetauscher eingesetzt, muss es natürlich das Ziel sein, dass möglichst der gesamte Luftaustausch auch über die Wärmerückgewinnung erfolgt. Alles was im undichten Haus an der Wärmerückgewinnung vorbei geht kann nicht genutzt werden und führt zur Erhöhung der Lüftungswärmeverluste.

Das Gerät

Eine detaillierte Beurteilung der Lüftungsgeräte und die Auswahl des Gerätes nach Effizienzkriterien ist natürlich ebenso entscheidend für die späteren Einsparungen, wie die verwendete Regelstrategie des Gerätes.
Basierend auf der hygienischen Notwendigkeit muss der Volumenstrom optimal, d. h. so gering wie möglich gehalten werden, um Energieverbrauch und Einsparung zu optimieren. Wichtig ist, dass im Betrieb ein weitestgehend balancierter Betrieb erreicht wird, d. h. dass Zu- und Abluftvolumenströme gleich sind, da andernfalls zusätzliche Verluste durch Ex- und Infiltration entstehen. Dabei ist es vor allem wichtig auf Druckänderungen im System (verschmutzte Filter) zu reagieren.

Das Nutzerverhalten

Jede Abschätzung einer Energieeinsparung ist vergebene Mühe, wenn sich der Benutzer anders verhält, als angenommen. Lüftet er aus alter Gewohnheit zusätzlich intensiv über Fenster, so können die prognostizierten Werte niemals erreicht werden. Ein Normnutzer lässt sich allerdings schwer realisieren. Fest installierte Verbotsmechanismen (Festverglasung statt zu öffnende Fenster) sind sicher der schlechteste Weg. Aufwendiger jedoch sicher erfolgversprechender ist eine vernünftige Aufklärung und Einweisung der Nutzer im Hinblick auf die Möglichkeiten, die sich durch die mechanische Lüftung ergeben, aber auch im Hinblick auf einige Verhaltensregeln in der späteren Nutzung.

Die Wartung

Aufrechterhaltung der energetischen Qualität ist unmittelbar gekoppelt an eine vernünftige Wartung der Systeme. Nur wenn Filter regelmäßig gewechselt werden, Ventilatoren und Wärmetauscher in Intervallen gereinigt werden, wird der Nutzer das sich leisten können, was er von der Investion erwartet.