Gebäudetechnik

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Vakuumdämmung, Vakuumpaneele, Vakuumdämmplatte
 
Das Prinzip der Thermoskanne ist schon sehr lange bekannt. Eine relativ neue und innovative Technik zur Gebäudedämmung stellt die Verwendung dieses Prinzips in sogenannten Vakuum-Isolationspaneelen dar. Im Unterschied zur Thermoskanne muss allerdings ein aussteifendes Material als Abstandshalter eingebaut werden, da die ebenen Plattenwände dem Vakuum nicht standhalten würden.

Vakummdämmplatten bestehen deshalb aus einer gepressten Pulverplatte (Kern aus mikroporöser Kieselsäure oder Polyurethan), die mit einer Verbundfolie (gasdichte Hülle) umgeben und anschließend evakuiert (luftleer gemacht) wird. Zur Steigerung der Lebensdauer werden auch gasabsorbierende Stoffe zugesetzt. Durch die gute Dämmwirkung des Vakuumkerns wird die Wärmeleitfähigkeit auf 0,004 W/mK gesenkt, also rund 10 mal weniger als bei herkömmlichen Dämmstoffplatten. Innerhalb der technischen Nutzungsdauer steigt jedoch die Leitfähigkeit etwas, da das Vakuum nicht vollständig aufrecht erhaIten werden kann.


Anwendung, Einsatz und Nachteile der Vakuumdämmung:
Diese Art der Dämmung eignet sich beispielsweise für extrem gut gedämmte Häuser, bei denen die Wandstärke verringert werden soll, oder auch für Sanierungen, bei denen das Erscheinungsbild nicht verändert werden soll. Teilweise wird auch im Passivhausbau mit Vakuumdämmsystemen experimentiert. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass die Vakuumdämmung die konventionellen Dämmung auf breiter Basis ablösen wird. Erste Pilotprojekte wurden z.B. vom Bayrischen Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) durchgeführt. Die bisher eingesetzten Systeme befinden sich aber noch immer in einem Versuchsstadium (das aber nahe der Marktreife liegt).
Beim Einsatz von Vakuumpaneelen muss aber bereits im Vorfeld sorgfältig geplant werden. Die Verarbeitung der Vakuumpaneele in der Praxis unterscheidet sich sehr wesentlich von konventionellen Dämmarbeiten. Die vorgefertigten (meist rechteckigen) Platten können nachträglich nicht mehr zugeschnitten werden. Von der Rechteckform abweichende Platten sind aufwändig herzustellen und haben meist auch eine verringerte Lebensdauer. Auf der Baustelle muss mit den Vakuumplatten sehr sorgsam umgegangen werden, da die Platten unbrauchbar werden, wenn die Schutzhülle beschädigt wird (durch Nägel o.ä.). Weiters muss sorgsam daruf geachtet werden, dass die Platten spannungsfrei verbaut werden und in späteren Bauabschnitten nicht angebohrt werden. Manchmal werden die Platten durch Schutzschichten geschützt, wie z.B. Holzfaserplatten. Dies macht aber wiederum einen Teil des Vorteils eines dünnen Dämmstoffaufbaus zunichte. Als mechanisch unempfindlichere Weiterentwicklung gilt hier das Vacuum-Insulating-Sandwich (VIS), bei dem ein Edelstahlblech anstatt der empfindlichen Folie verwendet wird. Diese Paneele können auf der Baustelle mittels Flansch evakuiert werden. Für alle Varianten gilt, dass die relativ hohe Wärmeleitfähigkeit im Randbereich der Paneele (Rand-Psi-Wert um 0,1 W/mK) problematisch ist und das bauphysikalische Verhalten im eingebauten Zustand deshalb genau zu prüfen ist. Durch diese Rahmenbedingungen werden Vakuumdämmelemente heute meist so eingebaut, dass sie auch nachträglich mit vertretbarem Aufwand zugänglich und austauschbar sind.

Handelsnamen: Microtherm VIP, vacupact, va-Q-tec, tempsafe

Als Weiterentwicklung der Vakuumpaneele wird derzeit an schaltbaren Dämmungen geforscht. Diese Paneele beinhalten einen Glasfaserkern und können von hochwärmedämmend in relativ gut wärmeleitend umgeschaltet werden. Dieser Schaltvorgang wird durch eine kurze elektrische Aufheizung ausgelöst, mit dem gebundener Wasserstoff freigesetzt wird. Dadurch wird der Druck im Glasfaserkern erhöht und die Wärmeleitfähigkeit steigt. Bei Abkühlung wird der Wasserstoff wieder resorbeirt und die Dämmfähigkeit steigt. Der Vorteil im Vergleich zur Transparenten Wärmedämmung (TWD) liegt darin, dass aufwändige Verschattungseinrichtungen entfallen können. Im Vergleich zur konventionellen Dämmung kann z.B. die nächtliche Abkühlung im Sommer besser zur Gebäudekühlung genutzt werden. weiters kann Sonneneinstrahlung in der Übergangszeit besser genutzt werden.