Gebäudetechnik

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ARCNET
 
ARCNET (Attached Resources Computer Network) ist eine Vernetzungstechnologie für lokale Netzwerke (LANs). Sie definiert Kabeltypen und Signalisierung für die Bitübertragungsschicht (physikalische Schicht) und Paketformate und Protokolle für die Medienzugriffskontrolle (Media Access Control, MAC)/Sicherungsschicht des OSI-Modells.

ARCNET wird physisch entweder wie ein klassisches 10BASE2-Ethernet als Bus oder alternativ als Stern bzw. Baum aufgebaut.[1] Die Vermittlungskomponenten sind bei der Bus-Variante einfache T-Stücke, oder beim Stern aktive oder passive Hubs, wobei aktive und passive Hubs beliebig gemischt werden können. In der ursprünglichen Form wurde ARCNET mit Koaxialkabeln aufgebaut. Im Lauf der Entwicklung wurden auch UTP und Glasfaser spezifiziert. Die Koaxialkabel entsprechen nicht dem von 10BASE2 (Thin Ethernet) bekannten Typ RG-58 (mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm), sondern RG-62 mit einem Wellenwiderstand von 93 Ohm. Dieser Umstand sorgte zeitweilig für eine schnellere Verbreitung von Arcnet gegenüber Ethernet, da die RG-62 Kabel IBMs SNA Verkabelung entsprachen und darum vielerorts bereits auf eine bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden konnte.

Der Anschluss an Hub und Computer erfolgt wahlweise in Sternform direkt per BNC-Steckverbinder ohne das durch 10BASE2 bekannte T-Stück an den Hub, wobei kein Abschlusswiderstand erforderlich ist, da die Terminierung der Kabel direkt im Hub bzw. auf der Karte erfolgt. Die Bus-Variante ist genauso mit T-Stücken verkabelt wie 10BASE2 und hat auch Abschlusswiderstände (93 Ohm) am Kabelende. Die möglichen Abstände zwischen Knotenpunkten liegen beim 2,5- bis 4-fachen von 10BASE2.

Das Zugriffsverfahren von ARCNET ist Token Passing, auf einem Token Bus. Hier wird, ähnlich wie beim Zugriffsverfahren Token Ring ein Token auf die Reise geschickt, das in einer festgelegten Reihenfolge weitergereicht wird. Bei Token Ring ist dies durch die Ring-Verkabelung vorgegeben. Bei ARCNET wird das Token immer in das gesamte Netzwerk gesendet, und die nächste Station in einer logischen Reihenfolge nimmt das Token auf. Die Reihenfolge ist den Karten als Knoten-ID (fortlaufende Nummerierung) auf einem außen zugänglichen DIP-Switch mitzugeben; bei aktuellen Produkten wird die ARCNET-ID über die Software der Karte mitgeteilt.

Die Übertragungsrate liegt mit 2,5 Mbit/s (20 Mbit/s durch Einsatz von ARCNET-Plus Karten) niedriger als Ethernet und Token Ring. Da aber, wie bei Token Ring, keine Kollision das Tempo der Übertragung bremst, ist - gerade bei höchster Netzlast - schon mit 2,5 Mbit eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, als bei den vom Maximalwert her 4 mal schnelleren Ethernet-Netzwerken. Vom US-Netzwerkspezialisten Thomas Conrad wurde 1990 unter dem Namen "„TCNS“ auch eine (nicht spezifizierte) 100-Mbit-Variante des ARCNET mit RG-62 und Glasfaserverkabelung vorgestellt, die über alle Vorteile von ARCNET über Ethernet und Token Ring verfügte. Compaq ließ dieses System aber nach der Übernahme von Thomas Conrad zu Gunsten des zwischenzeitlich deutlich billiger gewordenen Fast Ethernet fallen. In den Anfangsjahren war ARCNET hingegen sowohl bei den Komponenten, als auch bei der Verkabelung und den Wartungskosten wesentlich preisgünstiger als Ethernet oder Token Ring.

Eine Besonderheit waren auch die ARCNET-Karten. ARCNET war ein offenes Design und verfügte insbesondere auch über ein standardisiertes Karten-API, so dass auch Karten unterschiedlicher Hersteller mit einem einheitlichen Treiber arbeiten können. Diese praktische Vereinfachung nutzten später auch viele Hersteller mit den weit verbreiteten NE2000-kompatiblen Ethernet-Karten. Auch dort reduzierte dies die Entwicklungskosten und führte schon bald zu sehr preiswerten Karten. Heutige ARCNET-Karten benötigen jedoch herstellerspezifische Treiber.