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Startseite - Facility Management Forum - Achim H. Pollert: Wer es glaubt, weiss es nicht besser
 

Achim H. Pollert: Wer es glaubt, weiss es nicht besser

Text Datum Benutzer
Achim H. Pollert: Wer es glaubt, weiss es nicht besser
WER ES GLAUBT, WEISS ES NICHT BESSER

Achim H. Pollert (*), Journalist und Ghostwriter,
ĂĽber den Zusammenhang zwischen Irrglauben und Nichtwissen

Wer, sagen wir, als junger Sachbearbeiter aus direkter Anschauung
einmal das eine oder andere Ereignis im Berufsalltag miterlebt hat,
den wundert so manches nicht mehr gar so sehr, was sich später dann im
Finanzfach dann ereignen konnte.

Sicher nicht nur im Finanzfach, sicher auch in ganz anderen Bereichen.

Weniger fragt man sich da vielleicht: "Wie konnte das passieren?"

Die
Ausserirdischen

Ich hatte meinen ersten Arbeitsplatz bei der damaligen
Bankgesellschaft in Zürich, die dann später in der UBS aufging.

Der Chef von meinem Chef dort war seinerzeit ein Bankprokurist.

Ein noch jĂĽngerer Mann namens Armand, der fĂĽr die damals herrschenden
Verhältnisse geradezu kometenhaft aufgestiegen war. Insbesondere
nachdem ein Prokurist damals noch eine regelrechte "Persönlichkeit"
darstellte, ein gehobenes Kadermitglied, dem einige Gruppenchefs und
denen wiederum ein bis zwei Dutzend Sachbearbeiter unterstanden.

Als dieser eigentlich ganz liebe Armand mir damals erläuterte, dass
unsere irdische Gesellschaft von Ausserirdischen unterwandert wäre,
dann hielt ich das zunächst einmal für einen bewussten Witz, den ein
Vorgesetzter mit einem Untergebenen treibt.

Peinlich wurde das Ganze somit also erst, als ich einige Male an der
falschen Stelle sehr herzhaft lachte.

Es wäre gesichertes Wissen, so erfuhr ich dann nochmals aus dem Mund
von Armand, dass regelmässig UFOs auf der Erde abstürzten. Wenn man
etwa einen Helicopter in Richtung Berge knattern sah, könnte man nie
sicher sein, ob das nicht wieder die Bergung eines havarierten
ausserirdischen Raumschiffs wäre, die einem da geboten würde. Ganz
besonders verdächtig wäre es, wenn man etwa einen Lasten-Helicopter
vom Militär in Begleitung sähe.

Und natĂĽrlich, so der Chef Armand mit grosser Gewissheit, stĂĽnden
unsere irdischen Machthaber bereits in sehr regem Austausch mit den
Aliens. Alleine der technologische Vorsprung Amerikas wäre ja nur zu
erklären dadurch, dass die Amis nach dem Krieg bei Roswell ein
abgestürztes UFO aufgelesen hätten. Seitdem würden sie die
Hypertechnologie der Aliens auswerten.

NatĂĽrlich wĂĽrde das alles von den Geheimdiensten strengstens unter
Verschluss gehalten. Und nur ganz selten wĂĽrde einmal etwas
durchsickern. Das wäre dann aber jeweils ein unbestreitbarer Beweis.

Und dabei war es Armand völlig ernst.

Ebenso bei anderen Offenbarungen, etwa dass ein Polsprung auf der Erde
unmittelbar bevorstĂĽnde, weil alle Planeten dann in einer Reihe
hintereinander stehen. Das hätte dann zur Folge, dass auf der Erde
eine Regierung der geistigen Kräfte an die Macht gelangen würde. Und
das würde unser aller Leben grundlegend verändern.

Anderer
Blödsinn

Die Menschen können primitiv und armselig spinnen.

Das ist richtig.

Mir sind später noch viele arme Leute begegnet, die sich da in solch
üble Wahngebäude verrannt hatten. Teilweise ins Religiöse (so etwa die
bevorstehende Ankunft vom Antichrist). Teilweise eben ausgeprägt ins
Utopische (so etwa die Annahme, die Götter der urzeitlichen Sagen
seien ausserirdische Astronauten gewesen). Teilweise auch ins
Wissenschaftliche (so etwa die These, Chemotherapie wäre schädlich,
und Krebs könnte durch hohe Dosen von Vitamin geheilt werden).

Jede Menge Blödsinn.

Gefährlich. Hysterisch. Bedenklich.

Der Bankprokurist Armand war damals wenig ansprechbar fĂĽr einfachste
wissenschaftliche Zusammenhänge. Da kam dann sehr schnell das Yin/Yang-
Argument, und alles Wissenschaftliche wurde von vorne herein schon
einmal dem Yang (... oder dem Yin?) zugeordnet. Somit waren alle
Menschen, die irgendwie noch einen Zweifel an dem jeweiligen Wahn
hatten, böse Ignoranten, die das Verborgene einfach nicht zur Kenntnis
nehmen wollten.

Teilweise wird einem dann auch eine Art von Blödsinn entgegengehalten,
den man zunächst einmal gar nicht versteht. Es sind dies dann die
Situationen, in denen man sich fragt, was man als normaler Mensch
gegen dieses oder jenes haben könnte. Man fragt sich, wieso dieses
oder jenes nicht getan wird, obwohl es doch so naheliegend ist.

Nicht selten erschreckt man ebenso darĂĽber, was so hier und da als
gesichertes Wissen angesehen wird. Und vor allem auch, von was fĂĽr
Leuten...

Selbst viele Gläubige werden überrascht sein, wenn sie hören, dass die
Homöopathie die Erfindung eines studierten Mediziners ist. Und
möglicherweise gibt es Ungläubige, die ihrerseits wieder sagen, man
mĂĽsste schon Arzt sein, um sich einen solchen Unsinn auszudenken.

Immerhin stammt ja auch die Vorstellung, man könnte Leukämie und
andere Krebs-Arten mit hohen Dosen von Vitamin C heilen, von einem
Arzt. Einem Nobelpreisträger für Medizin.

Wenn nun nicht nur Bankprokuristen sondern auch Professoren vom Fach
ebenso hanebüchenen Blödsinn verzapfen, dann wird es natürlich sehr
schwierig für den Einzelnen, den Realitätsgrad der einen oder anderen
Annahme zu beurteilen.

Unwissen als
Wurzel von Blödsinn

Ein Grossteil des verbreiteten Blödsinns entspringt tatsächlich nun
dieser blanken Unkenntnis von einfachsten naturwissenschaftlichen
Zusammenhängen. Und da scheint es dann so zu sein, dass solche, die es
selber nicht so recht wissen, anderen predigen, die wiederum nicht
genug wissen, um das Ganze einigermassen korrekt beurteilen zu können.

Bei sehr vielen unserer Gegenwartsdebatten ist das ganz offensichtlich
der Fall.

Wie sieht es aus mit der Urteilsfähigkeit des Einzelnen bei
Stichworten wie Gentechnologie, Klimawandel oder Atomkraft?

Wenn Wissenschaftler uns erzählen, der Weltuntergang stünde
unmittelbar bevor, dann ist das schwer einzuordnen, wenn wir selber
nicht genĂĽgend Wissen besitzen, um auch nur halbwegs den
Realitätsgehalt solcher Aussagen zu beurteilen.

Und höchstwahrscheinlich genügt es dabei nicht zu wissen, dass er eine
Professor an einer Parteikarriere bei den Grünen bastelt, während der
andere auf der Honorarliste eines Energiekonzerns steht.

Insbesondere wenn eigene schwerwiegende Entscheidungen daran hängen,
können die eigene Urteilsfähigkeit und das eigene objektive Wissen
ganz schnell durchaus von grösster Wichtigkeit sein.

Wenn man selber einigermassen grundlegende Ahnung hat, dann hat man
wenigstens das Potential zu fragen.

Fragen an den
Blödsinn

Wenn dann etwa ein gewisser Mystery Park Planer im Fernsehen berichtet
davon, die Ausserirdischen hätten einen von mehreren Primaten-Stämmen
herausgegriffen und mit Gentechnologie zum intelligenten Menschen
sozusagen gezĂĽchtet, dann braucht man das gar nicht gross in Zweifel
zu ziehen.

Dann könnten wir einfach fragen: Wann ist das gewesen?

Wer es weiss, der weiss, dass es den modernen Menschen, den homo
sapiens, seit mindestens 100,000 Jahren gibt. In seinem – unserem –
Ursprungsgebiet in Afrika sind bis zu ca. 160,000 Jahre alte Funde
belegt. Während Jahrzehntausenden teilte sich unsere Art den Erdball
mit unterschiedlichen anderen Menschenarten. Die sind inzwischen
ausgestorben. Aber daneben hat sich der homo sapiens in dieser Zeit
nicht wesentlich verändert.

Nun ist es so, dass die alten Hochkulturen – mit den Abbildungen der
Ausserirdischen, den Landebahnen für deren Raumschiffe, den Gebäuden
als Landemarkierungen u.s.w. - nur wenige Tausend Jahre alt sind.

Wann also ist das gewesen, dass die Ausserirdischen den modernen
Menschen gezĂĽchtet haben?

Vor 10,000 Jahren – als sich so allmählich die Kulturen zu bilden
begannen?

Vor 50,000 Jahren – als es neben dem homo sapiens wohl noch mindestens
den Neanderthaler und homo erectus auf der Erde gab?

Vor 100,000 Jahren – als der Mensch sich auf seine Wanderschaft aus
Afrika heraus machte?

Oder vor mehr als einer Million Jahren – als sich die
Entwicklungslinien von Mensch und Menschenaffe endgĂĽltig zu trennen
begannen?

Oder gar vor 10 Millionen Jahren – als sich eine erste Affenart von
den Primaten abspaltete und lange Zeit als Mischpopulation lebte?

Damals war die Erde auch schon alt. Die Dinosaurier waren schon seit
vielen, vielen Millionen Jahren schon ausgestorben. Denn entgegen den
in Billigserien im Kackfunk kolportierten Bild sind sich Mensch und
Dinosaurier nie begegnet.

Aber wie gesagt: Den Blödsinn glauben muss eigentlich nur derjenige,
der die eine Frage nach dem ”wann” nicht stellen kann. Wer nicht
weiss, wann sich das Eine oder Andere auf dieser Erde ereignet hat,
kann die Frage nicht stellen, wann das mit dem entscheidenden Eingriff
der Aliens denn gewesen ist.

Und wie gesagt: Wer es glaubt, weiss es nicht besser.

Ich empfehle deshalb allen, sich ein klein wenig Basiswissen
anzueignen.

Denn auch wenn mancher Pauker zu wenig begabt gewesen ist, um einen
fĂĽr das wirkliche Wissen zu begeistern, wird man auch heute noch
feststellen, dass die exakten Geheimnisse der Welt auch heute noch
faszinierend sind.

Viel faszinierender als irgendein primitives Stammtisch-Geschwafel.

Meine Buchempfehlungen zu Fragen der Zeit:

- Auf der Suche nach Schrödingers Katze. Quantenphysik und
Wirklichkeit.
von John Gribbin

- Biologie fĂĽr Dummies
von Donna Rae Siegfried

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30 Apr 2008
19:33:11
Achim H. Pollert

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